Gibt es einen Unterschied im Cholinbedarf zwischen prä- und postmenopausalen Frauen?

Cholin steht dem Stoffwechsel entweder über die Ernährung zur Verfügung oder entstammt der endogenen Biosynthese. Untersuchungen konnten zeigen, dass eines der an der endogenen Bereitstellung von Cholin beteiligten Enzyme (Phosphatidylethanolamin-N-methyltransferanse (PEMT)) durch Östrogene induziert wird. Aufgrund der geringeren Östrogenkonzentrationen wären postmenopausale Frauen empfindsamer unter einer Cholin-Mangel-Diät eine Organdysfunktion zu entwickeln. Dieser Zusammenhang konnte in einer aktuellen Untersuchung bestätigt werden (Fischer LM et al. 2010). In dieser Studie wurden postmenopausale Frauen entweder mit Östrogenen oder Placebo behandelt und erhielten anschliessend eine cholinarme Ernährung. Im Ergebnis zeigte sich, dass 73 % der Frauen unter Placebo, aber nur 18 % unter Östrogenen eine Organdysfunktion infolge der Cholinmangeldiät entwickelten. 
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Auch für das an der endogenen Bereitstellung von Cholin beteiligte Enzym (Phosphatidylethanolamin-N-methyltransferanse (PEMT)), das durch Östrogene induziert wird, existiert ein genetischer Polymorphismus. Beinahe die Hälfte aller jungen Frauen weisen diesen Polymorphismus auf, was dazu führt, dass bei diesen Frauen die Cholin-Biosynthese nicht ausreichend durch Östrogene induziert werden kann (Zeisel SH,Caudill, MA 2010). Durch diesen genetischen Polymorphismus steigt der Cholinbedarf auch bei einem Teil der prämenopausalen Frauen auf das Niveau von Männern. 

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