Cholin - in der Schwangerschaft und Stillzeit unverzichtbar


Warum haben Schwangere und Stillende häufig einen unzureichenden Cholinstatus?

Der Cholinbedarf in der Schwangerschaft ist besonders hoch, da große Mengen an Cholin über die Plazenta an den Feten weitergeben werden. Cholin spielt eine wichtige Rolle bei der Gehirn- und Gedächtnisentwicklung des Feten. Die Plasmakonzentrationen von Cholin sind beim Fetus und Neugeborenen ca. 6- bis 7-mal höher als beim gesunden Erwachsenen. Obwohl die endogene Cholinsynthese während der Schwangerschaft erhöht ist, reicht das zusätzliche Angebot über die Ernährung häufig nicht aus und es kommt zu einer Entleerung der mütterlichen Cholin-Speicher (Zeisel SH, 2006). 

Frauen mit einer niedrigen Cholinaufnahme über die Ernährung haben ein 4-fach erhöhtes Risiko Babys mit einem Neuralrohrdefekt oder einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zu gebären (Shaw et al. 2004, 2009). 

Eine zu geringe Cholinzufuhr während der Schwangerschaft kann zu erhöhten Homocysteinspiegeln führen. Diese wiederum gelten als Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen, wie die Präeklampsie, eine Frühgeburtlichkeit und ein erniedrigtes Geburtsgewicht (Vollset S et al. 2000). 


Nach den Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird für Schwangere eine tägliche Aufnahme von 480 mg Cholin empfohlen. Für stillende Frauen werden als angemessene Zufuhr täglich 520 mg Cholin angesehen.
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Literatur


European Food Safety Authority (EFSA). Dietary Reference Values for choline. EFSA Journal 2016;14(8):4484.


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