Lässt sich die Phophatidylcholin-Synthese durch eine erhöhte Cholin-Zufuhr über die Ernährung steigern?

 
Welche Ko-Faktoren sind ggf. neben dem Cholin notwendig, um die Phophatidylcholin-Synthese im Gehirn optimal zu stimulieren?

Es war lange Zeit unklar, ob eine exogene Zufuhr von Cholin einen messbaren Einfluss auf die Bildung von Membran-Phospholipiden im zentralen Nervensystem hat. Die Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen lassen es als sehr wahrscheinlich erscheinen, dass eine Cholin-Supplementation die Synthese von Membran-Phospholipiden stimuliert. Allerdings waren in dieser Untersuchung für einen relevanten Anstieg der wichtigsten Phospholipide (u.a. Phophatidylcholin, Phosphatidylserin) in Gehirnmembranen, neben dem Cholin auch noch die Gabe weiterer Präkursor, wie Uridin und die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) notwendig. Unter dieser Dreierkombination kam es nach 4 Wochen Supplementation zu einer Zunahme an Phosphatidylcholin und Phosphatidylserin um 12 bzw. 34 % (Cansev M et al. 2008). Die kombinierte Gabe von Cholin, Uridin und Docosahexaensäure (DHA) könnte einen vielversprechenden Weg darstellen, die unter einer Monotherapie mit Cholin beobachteten inkonsistenten klinischen Ergebnisse zu verbessern (Cansev M et al. 2008). 


Hat eine Cholin-Supplementation Einfluss auf den Stoffwechsel der Neurotransmitter Dopamin und Acetylcholin? 


Verschiedene Arbeitsgruppen sind der Fragestellung nachgegangen, ob sich die Acetylcholin-Aktivität an cholinergen Synapsen durch eine exogene Zufuhr stimulieren lässt. Dabei zeigte sich, dass Cholin allein, aber auch die kombinierte Gabe zusammen mit weiteren Vorstufen (Uridin, DHA) zu einer verstärkten Bildung und Freisetzung der Neurotransmitter Dopamin und Acetylcholin in bestimmten Gehirnregionen (z.B. dem Striatum) führt (Cansev M et al. 2008, Ulus IH et al. 1989).
 

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Suchbegriffe: Phospholipide, Phophatidylcholin, Phosphatidylserin, Steigerung der Synthese, Stimulation der Phosphatidylserin-Bildung, Supplementation DHA, Cholin, Bildung von Membran-Phospholipiden
 

Hat sich die Nahrungsergänzung mit Lecithin in klinischen Untersuchungen als wirksam erwiesen?


Die bisher publizierten Studien zur Wirksamkeit von Lecithin (enthält u.a. Phosphatidylcholin) auf die Gedächtnisleistung zeigen sehr unterschiedliche Ergebnisse. Während in einzelnen placebo-kontrollierten Studien ein positiver Effekt auf umschriebene Gedächtnisleistungen dokumentiert wurde, liegen auch zahlreiche Untersuchungen an Gesunden und Patienten mit Demenz vor, die keinen Benefit einer Cholin-Supplementation auf die Gedächtnisleitung zeigten (Harris CM et al. 1983, Fitten LJ, 1990). Eine Cochrane Metaanalyse kam 2003 zu dem Schluss, dass aufgrund der unzureichenden Datenlage eine Behandlungsempfehlung der Demenz mit Phoshatidylcholin nicht gegeben werden könne, auch wenn eine gewisse Wirkung nicht auszuschliessen sei (Higgins JP 2003). Eine mögliche Erklärung für diese gegensätzlichen Ergebnisse liegt in der Beobachtung, dass für die Synthese der wichtigsten Membran-Phopholipide neben dem Cholin weitere Co-Faktoren notwendig sind. 

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Gibt es Krankheitsbilder, die von einer Cholin-Supplementation profitieren könnten?



Erhöhte Homocysteinspiegel
Erhöhte Homocysteinspiegel gelten als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Homocysteinspiegel im Blut werden wesentlich von die Versorgung mit Folsäure, Vitamin-B12 und Vitamin B6 beeinflusst. Eine hohe Cholin-Zufuhr führt zu einer Abnahme erhöhter Homocysteinspiegel und zwar unabhängig vom Folsäurestatus (Cho E et al. 2006). In der Schwangerschaft gelten erhöhte Homocysteinspiegel als Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen.

Asthma bronchiale
Im Tiermodell der allergischen Atemwegsentzündung konnte durch eine Gabe von Cholin und Alpha-Linolensäure vor der Allergenexposition eine Abnahme der Entzündungsreaktion dokumentiert werden. Es zeigte sich in der Bronchoalveolären Lavage (BAL) eine verminderte eosinophile Infiltration und TNF-alpha-Aktivität, eine Reduktion von oxidativen Stress und eine Abnahme der NFkappaB-Aktivität (Mehta AK et al. 2009). Aufgrund fehlender Untersuchungen am Menschen bleibt unklar, ob diese tierexperimentellen Erkenntnisse auf den Menschen übertragen werden können. Sollten sich jedoch diese Ergebnisse bei Asthma-Patienten bestätigen lassen, wäre eine Supplementation von Cholin in Verbindung mit Alpha-Linolensäure eine Möglichkeit, die allergeninduzierte Entzündungsreaktion beim Asthma zu vermindern.

Chronische Entzündungen
Weitere Untersuchungen konnten zeigen, dass Personen mit einer cholinreichen Ernährung niedrigere Blutspiegel bestimmter Entzündungsparameter, wie z.B. C-reaktives Protein und Adiponektin, aufwiesen (
Detopoulou P et al. 2008). Diese Beobachtung ist auch deshalb bedeutsam, weil erhöhte CRP-Spiegel als prognostischer Parameter für kardiovaskuläre Erkrankungen gelten. Weitere Arbeitsgruppen bestätigten diesen anti-entzündlichen Effekt von Phosphatidylcholin (Eros G. et al. 2009). Die Supplementation verschiedener vom Phosphatidylcholin abgeleiteter Phospholipide vermindert die Leukozyten-Reaktion und reduziert die Aktivität pulmonaler pro-inflammatorischer Enzyme.

Ulcerative Colitis
Phosphatidylcholin ist ein wichtiger Bestandteil auch der intestinalen Zellmembranen. Aktuelle Untersuchungen liefern Hinweise, dass ein erniedrigter Phospholipidgehalt die Barrierefunktion der Darmwand zu beeinträchtigen scheint und damit eine wichtige pathogenetische Rolle bei der Ulcerativen Colitis spielen könnte (Ehehalt R et al. 2010).  Erste Behandlungsversuche mit einer besonderen galenischen Zubereitung des Phosphatidylcholins dokumentierten im Vergleich zur Placebogabe eine signifikant höhere Remissionsrate (53 vs. 10 %) (Stremmel W et al. 2010).

Brustkrebs
Es liegen erste Hinweise vor, dass eine erhöhte Cholinaufnahme über die Ernährung mit  einem verringerten Brustkrebsrisiko assoziiert ist. Einer Studie zufolge war das Brustkrebsrisiko bei Frauen, die eine hohe Cholinzufuhr aufwiesen um 24 % geringer (Xu X et al. 2008). Eine weitere Untersuchung konnte dieses Ergebnis bestätigen. Nach Einschätzung der Autoren wäre eine entsprechend hohe Cholinzufuhr eine geeignete Strategie, um einer Brustkrebsentwicklung vorzubeugen (Xu X et al. 2009). Untersuchungen zum Einfluss der Cholinaufnahme auf die Häufigkeit von Darmkrebs konnten hingegen keinen Zusammenhang dokumentieren (Lee JE et al. 2010).

Traumatische Hirnschädigung
Die Folgen einer traumatischen Hirnschädigung lassen sich, zumindest im Tiermodell, durch eine Cholin-Supplementation abmildern (Guseva MV et al. 2008).  Ein Cholingabe vor und nach dem Trauma scheint diesen Untersuchungen zufolge einen neuroprotektiven Effekt zu haben, in dem es typische Gedächtnisstörungen reduziert.

Fetales Alkohol-Syndrom
Ein anhaltender hoher Alkoholkonsum in der Schwangerschaft führt zum fetalen Alkohol-Syndrom mit Störung in der Gedächtnisentwicklung, einer allgemeinen Entwicklungsretardierung und Lernschwierigkeiten. Mehrere tierexperimentelle Untersuchungen zeigen konsistent, dass diese alkoholbedingten Schäden durch eine Cholinsupplementation während der Schwangerschaft und auch zeitlich verzögert nach Ende der Alkoholexposition im Kindesalter deutlich vermindert werden können (Ryan SH et al. 2008). Auch wenn entsprechende Untersuchungen am Menschen noch ausstehen, sprechen diese Beobachtungen dafür, dass auch Säuglinge und Kleinkinder von Müttern mit exzessiven Alkoholgenuss während der Schwangerschaft von einer Cholin-Supplementation profitieren könnten.

Morbus Alzheimer
Zahlreiche Untersuchungen legen die Vermutung nahe, dass auch bei verschiedenen degenerativen neurologischen Erkrankungen, wie dem M. Alzheimer, Störungen des Phospholipidstoffwechsels vorliegen, die mit einem Mangel an Phosphatidylcholin im Gehirn einhergehen (Nitsch RM 1992). Es wird diskutiert, ob auch diese Erkrankungen von einer zusätzlichen Cholingabe profitieren könnten.

Nicht-alkoholische Fettleber
Weitere Untersuchungen geben Hinweise, dass auch einzelne Patienten mit einer nicht-alkoholischen Fettleber ein Cholindefizit aufweisen und das, obwohl die tägliche Cholin-Zufuhr dieser Patienten den allgemeinen Empfehlungen zur Aufnahme entsprach (
Macfarlane DP et al. 2011, Fischer LM, da Costa 2010). Aufgrund der bekannten Zusammenhänge zwischen einem Cholin-Mangel und der Entwicklung einer Fettleber scheint in Einzelfällen ein Behandlungsversuch mit hohen Cholin-Dosen gerechtfertigt. 


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Gibt es einen Unterschied im Cholinbedarf zwischen prä- und postmenopausalen Frauen?

Cholin steht dem Stoffwechsel entweder über die Ernährung zur Verfügung oder entstammt der endogenen Biosynthese. Untersuchungen konnten zeigen, dass eines der an der endogenen Bereitstellung von Cholin beteiligten Enzyme (Phosphatidylethanolamin-N-methyltransferanse (PEMT)) durch Östrogene induziert wird. Aufgrund der geringeren Östrogenkonzentrationen wären postmenopausale Frauen empfindsamer unter einer Cholin-Mangel-Diät eine Organdysfunktion zu entwickeln. Dieser Zusammenhang konnte in einer aktuellen Untersuchung bestätigt werden (Fischer LM et al. 2010). In dieser Studie wurden postmenopausale Frauen entweder mit Östrogenen oder Placebo behandelt und erhielten anschliessend eine cholinarme Ernährung. Im Ergebnis zeigte sich, dass 73 % der Frauen unter Placebo, aber nur 18 % unter Östrogenen eine Organdysfunktion infolge der Cholinmangeldiät entwickelten. 
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Auch für das an der endogenen Bereitstellung von Cholin beteiligte Enzym (Phosphatidylethanolamin-N-methyltransferanse (PEMT)), das durch Östrogene induziert wird, existiert ein genetischer Polymorphismus. Beinahe die Hälfte aller jungen Frauen weisen diesen Polymorphismus auf, was dazu führt, dass bei diesen Frauen die Cholin-Biosynthese nicht ausreichend durch Östrogene induziert werden kann (Zeisel SH,Caudill, MA 2010). Durch diesen genetischen Polymorphismus steigt der Cholinbedarf auch bei einem Teil der prämenopausalen Frauen auf das Niveau von Männern. 

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Cholin - in der Schwangerschaft und Stillzeit unverzichtbar


Warum haben Schwangere und Stillende häufig einen unzureichenden Cholinstatus?

Der Cholinbedarf in der Schwangerschaft ist besonders hoch, da große Mengen an Cholin über die Plazenta an den Feten weitergeben werden. Cholin spielt eine wichtige Rolle bei der Gehirn- und Gedächtnisentwicklung des Feten. Die Plasmakonzentrationen von Cholin sind beim Fetus und Neugeborenen ca. 6- bis 7-mal höher als beim gesunden Erwachsenen. Obwohl die endogene Cholinsynthese während der Schwangerschaft erhöht ist, reicht das zusätzliche Angebot über die Ernährung häufig nicht aus und es kommt zu einer Entleerung der mütterlichen Cholin-Speicher (Zeisel SH, 2006). 

Frauen mit einer niedrigen Cholinaufnahme über die Ernährung haben ein 4-fach erhöhtes Risiko Babys mit einem Neuralrohrdefekt oder einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zu gebären (Shaw et al. 2004, 2009). 

Eine zu geringe Cholinzufuhr während der Schwangerschaft kann zu erhöhten Homocysteinspiegeln führen. Diese wiederum gelten als Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen, wie die Präeklampsie, eine Frühgeburtlichkeit und ein erniedrigtes Geburtsgewicht (Vollset S et al. 2000). 


Nach den Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird für Schwangere eine tägliche Aufnahme von 480 mg Cholin empfohlen. Für stillende Frauen werden als angemessene Zufuhr täglich 520 mg Cholin angesehen.
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Literatur


European Food Safety Authority (EFSA). Dietary Reference Values for choline. EFSA Journal 2016;14(8):4484.


Suchbegriffe: Lippen-Kiefer-Gaumenspalte Cholinmangel, Neuralrohrdefekt Cholinmangel, erhöhte Homocysteinkonzentration Cholinmangel,  Schwangere, Stillende, Schwangerschaft, Mangel, Defizit
 

   

Welche Personengruppen bzw. welche Altersgruppen profitieren am meisten von einer erhöhten Cholinzufuhr?

Die bisher publizierten Daten lassen den Schluss zu, dass eine Cholin-Supplementation den wahrscheinlich größten Nutzen in der Phase der Schwangerschaft und Stillzeit erzielt. Ein hohes Angebot an Cholin während der sensiblen neonatalen Entwicklungsphase des Gehirns hat möglicherweise einen lebenslangen positiven Effekt auf die Gedächtnisleistung (Zeisel SH, 2009). Einer optimalen Versorgung aller Schwangeren mit Cholin wäre den tierexperimentellen Studiendaten zufolge eine notwendige Voraussetzung für eine normale Gedächtnisentwicklung.

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Der Zusammenhang zwischen der Höhe der Cholinzufuhr der Stillenden und dem Cholingehalt der Muttermilch ist belegt (Fischer LM et al. 2010).
Es liegen zudem Hinweise vor, dass auch dem altersbedingten Gedächtnisverlust durch ein hohes Cholin-Angebot in der sensiblen Entwicklungsphase während der Schwangerschaft vorgebeugt werden kann.

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Suchbegriffe: Wer profitiert von einer Cholingabe? Cholin in der Schwangerschaft, Cholin in der Stillzeit, Gedächtnisentwicklung, Gehirnentwicklung fördern, Gedächtnis stärken, Lecithin

Welche Personen haben einen erhöhten Cholinbedarf?

Durch zahlreiche Untersuchungen gut belegt ist der erhöhte Cholinbedarf von Schwangeren zur Versorgung des Feten. Da die Muttermilch einen hohen Cholingehalt aufweist, ist auch der Bedarf von stillenden Frauen deutlich erhöht. Die Empfehlungen zur täglichen Cholinaufnahme tragen dem erhöhten Bedarf in Schwangerschaft und Stillzeit Rechnung. Mit täglich 550 mg liegen die Empfehlungen für stillende Mütter um mehr als ein Viertel über denen nicht-schwangerer Frauen. 

Die amerikanischen Empfehlungen zur Cholinaufnahme aus dem Jahre 1998 berücksichtigen noch nicht neuere Erkenntnisse zum Vorhandensein eines genetischen Polymorphismus (da Costa K 2006, Zeisel SH 2008). Verschiedene genetische Varianten im Folsäurestoffwechsel haben zur Folge, dass sich der Cholinbedarf bei diesen Personen wesentlich erhöht (Zeisel SH 2008). Derzeit ist es in der Routine-Diagnostik noch nicht möglich, Personen mit einem solchen SNP (Single Nucleotid Polymorphismus) zu identifizieren. Da dieser genetische Polymorphismus häufig auftritt, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Personen mit einer unzureichenden Cholinversorgung viel höher ist als in verschiedenen Ernährungsanalysen der Vergangenheit dokumentiert.

Eine weitere Gruppe mit einem erhöhten Cholinbedarf sind leistungsorientiert trainierende Ausdauersportler. Lang anhaltende Ausdauerbelastungen vermindern die Cholinspeicher deutlich (Penry JT et al. 2008). Bei diesen Extremsportlern kann eine Cholin-Supplementation die Ausdauerleistungsfähigkeit positiv beeinflussen. Die gegenwärtigen Empfehlungen zur Aufnahme von Cholin wären demnach auch für den Ausdauer-Leistungssportbereich anzupassen.

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Welche Nahrungsmittel sind eine gute Quelle für Cholin?


Cholin ist Bestandteil einer Vielzahl von Lebensmitteln, trotzdem entstammt der größte Teil der Cholinaufnahme in der Allgemeinbevölkerung nur wenigen Lebensmitteln. 

Besonders hohe Cholinkonzentrationen weisen Leber, Eier und Weizenkeime auf (Tab. 1).

Lebensmittel - Cholingehalt in mg pro 100 g

Hühnereier 251 mg
Eigelb 680 mg
Rinderleber 418 mg
Weizenkeime 152 mg
Sojabohnen (getrocknet) 116 mg
Schweinefleisch 103 mg
Broccoli, gekocht 40 mg

Tab. 1: Lebensmittel mit einem hohen Cholingehalt
(Quelle: Zeisel SH, 2004)

Auch Muttermilch ist reich an Cholin. Ernährungsanalysen belegen, dass der größte Anteil der Cholinaufnahme aus dem Konsum von Eiern, Mich, Rinder- und Schweinefleisch stammt. Obwohl der Cholingehalt in Milch deutlich niedriger ist als in Eiern, stammt der größte Anteil der Gesamtaufnahme des Cholins aus dem Milchkonsum. Einem entsprechend hohen Eierkonsum stehen Empfehlungen zur Verringerung der Cholesterinaufnahme entgegen. Durch die tägliche Aufnahme von nur einem Hühnerei würde der Anteil von schwangeren Frauen, die eine ausreichende Cholinzufuhr erreichen von 10 auf 50 % ansteigen. Auch der Anteil der ausreichend versorgten älteren Männer und Frauen würde sich durch den zusätzlichen Verzehr von einem Hühnerei täglich von 5 auf 20 % erhöhen (Zeisel SH, da Costa KA., 2009). 

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Gibt es Bevölkerungsgruppen mit einer unzureichenden Cholinaufnahme?

Eine Analyse zur Cholinaufnahme aus den Daten der großen Ernährungsstudie NHANES 2003 - 2004 kommt zu dem Ergebnis, dass für die Mehrheit der Bevölkerung eine unzureichende Versorgung mit Cholin angenommen werden muss. 

Weit unterhalb der Empfehlung zur täglichen Aufnahme liegt die Cholinzufuhr bei älteren Kindern, älteren Männern und Frauen sowie bei Schwangeren (Jensen HH et al. 2007, Zeisel SH, da Costa KA 2009). Nur 10 % der untersuchten Personen wiesen eine Cholinaufnahme entsprechend den Empfehlungen zu täglichen Aufnahme (Dietary Reference Intake, USA) oder darüber auf. 

Die durchschnittliche tägliche Cholinaufnahme wurde u.a. in der Framingham Offspring Studie an 920 amerikanischen Männern und 1040 Frauen untersucht. Für Frauen wurde dabei eine mittlere tägliche Aufnahme an Cholin von 314 mg, für Männer ein Wert von 312 mg ermittelt (Cho E et al. 2006). Demnach liegt die Cholinzufuhr in dem untersuchten Kollektiv deutlich unterhalb der empfohlenen Aufnahme. 

Auch die Ergebnisse der Nurses‘ Health Study bestätigen die unzureichende Cholinaufnahme, wobei insbesondere ein Großteil der Frauen nicht die empfohlene Aufnahme an Cholin erreicht (Chiuve S et al. 2007). Eine weitere Analyse der NHANES 2003-2004 Studiendaten dokumentiert vor allem für die Altersgruppe der über 70-Jährigen eine schlechte Versorgungssituation. Die tägliche Aufnahme bei den Senioren lag mit 264 mg täglich nur etwa halb so hoch wie die empfohlene Aufnahme (Keast D, 2007). 

Eine weitere Untersuchung zur Cholinaufnahme bei schwangeren Frauen kommt zu dem Schluss, dass etwa 25 % der Schwangeren nicht einmal die Hälfte der empfohlenen Cholinaufnahme erreicht (Shaw GM et al. 2004). Eine aktuelle Studie bestätigt diese Daten: Stillende Frauen erreichten im Mittel nur etwa zwei Drittel der empfohlenen Aufnahme von Cholin (Fischer et al. 2010).

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Suchbegriffe: unzureichende Cholinaufnahme, Cholinmangel, zu geringe Cholinzufuhr, Cholinzufuhr bei Kindern, Cholin in der Schwangerschaft, Cholinmangel bei Senioren, Cholindefizit bei Kindern, Lecithin, Cholin


 

Welche Folgen hat eine unzureichende Zufuhr von Cholin?

Eine suboptimale Versorgung von Schwangeren mit Cholin könnte tierexperimentellen Studiendaten zufolge zu einer Beeinträchtigung der Gedächtnisentwicklung bei Neugeborenen führen.
Fehlt bei gesunden Erwachsenen Cholin komplett in der Ernährung, entwickeln 77 % der Männer und 80 % der postmenopausalen Frauen Zeichen von subklinischen Organschäden. Insbesondere Zeichen einer Fettleberentwicklung und eine Muskelschädigung (Sha W et al. 2010). Diagnostisch bedeutsam ist dabei ein Enzymanstieg im Blut, u.a. der Lebertransaminasen und der Kreatinkinase. Die Fettleberentwicklung steht möglicherweise im Zusammenhang mit einem gestörten Eisenstoffwechsel der Leberzelle (Tsuchiya H et al. 2010).http://wirksam-oder-unwirksam.blogspot.de/


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Suchbegriffe: Cholinmangel, Folgen eines Cholinmangels, Cholin und Lecithin, unzureichende Cholinzufuhr, Cholindefizit, Fettleberentwicklung, Leberschäden, Enzymanstieg, Leberschaden, Lecithin


 

Gibt es einen Cholinmangel?

Obwohl Cholin vom Körper selbst synthetisiert werden kann, ist eine zusätzliche Zufuhr über die Ernährung notwendig. Die extremen Folgen einer Cholin-freien Ernährung können Muskelschäden, aber auch die Entwicklung einer Fettleber sein. Aufgrund des in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthaltenen Cholins sind diese schweren Folgen eines Cholinmangels unter normalen Ernährungsbedingungen extrem unwahrscheinlich. Eine chronisch zu geringe Zufuhr über die Ernährung kann zu erhöhten Homocyteinspiegeln führen. Eine ausgeprägte Unterversorgung mit Cholin kann sich auch als Folge von Fasten oder länger anhaltender kalorienreduzierter Diäten entwickeln. Auch Personen mit einem Folsäuremangel sind gefährdet, sekundär erniedrigte Cholinspiegel im Blut zu entwickeln. Neben einer zu geringen Cholinkonzentration im Blut wird auch über einen relativen Cholinmangel einzelner Organe, wie z.B. des Gehirns, berichtet (Li Z et al. 2008).


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Gibt es Empfehlungen zur Höhe der täglichen Cholinaufnahme?

Die notwendige tägliche Aufnahme an Cholin wurde 1998 vom amerikanischen Institute of Medicine mit 425 mg für Frauen und mit 550 mg für Männer definiert. Schwangeren Frauen sollten diesen Empfehlungen zufolge 450 mg, stillende Frauen 550 mg Cholin täglich zuführen. Die empfohlene Aufnahme für Kinder ist mit 200 bis 250 mg pro Tag angegeben. Jugendliche (14 bis 18 Jahre) sollten den Empfehlungen entsprechend 400 mg (Mädchen) bzw. 550 mg (Jungen) erhalten (Food and Nutrition Board, USA 1998). 

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ihre Empfehlungen für eine angemessene Aufnahme von Cholin über die Ernährung im Jahr 2016 überarbeitet. Als angemessene Zufuhr von Cholin wird für Erwachsene die tägliche Aufnahme bei 400 mg empfohlen.
 

Neuere Untersuchungen geben Hinweise, dass der Cholinbedarf individuell deutlich variieren kann. Schon früh war aufgefallen, dass nur ein Teil der Versuchspersonen unter einer Cholin-Mangeldiät Organfehlfunktionen (z.B. eine Fettleber) entwickelten, andere hingegen unbeeinträchtigt blieben. Eine Erklärung für die Beobachtung, dass einige Personen mehr als 850 mg/pro Tag/70 kg benötigten, während andere mit weniger als 550 mg Cholin pro Tag eine stabile Stoffwechselsituation aufwiesen, liegt im Vorhandensein genetischer Polymorphismen (Zeisel SH 2008). Verschiedene genetische Varianten im Folsäurestoffwechsel haben zur Folge, dass unter bestimmten genetischen Konstellationen, Cholin als Methylgruppendonator eine zunehmend wichtigere Rolle spielt und sich der Cholinbedarf infolgedessen erhöht (Zeisel SH 2008, 2011). Dieser genetische Polymorphismus ist nicht selten. Immerhin 63 bis 73 % der untersuchten Probanden wiesen mindestens ein Allel des SNP (Single Nucleotid Polymorphismus) auf. 

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